Location und Themen passten bei der diesjährigen Auflage der „Energy Talks“ von RWEST ohne Frage besonders gut zusammen: Mehr als 50 Kundinnen und Kunden kamen am 09. und 10. März 2023 in der FRALounge, der neuen Eventlocation des Fraport-Konzerns, zum fachlichen Austausch zusammen. Neben spektakulären Ausblicken auf das Vorfeld von Deutschlands größtem Luftverkehrsdrehkreuz, passte die FRALounge auch perfekt zu vielen Vorträgen, bei denen immer wieder Schlagworte wie Aufbruch, Dynamik, Veränderung und Bewegung eine zentrale Rolle spielten.
Leben und arbeiten in der „neuen Energie-Welt“
Zu Beginn begrüßte Gastgeber Dr. Hendrik Niebaum die insgesamt rund 80 Teilnehmer der Veranstaltung. Niebaum, Head of Commodity Solutions von RWEST, wies darauf hin, dass man spätestens seit dem Ukraine-Krieg in einer anderen Energiewelt lebe, die man sich bei den letzten Energy Talks vor rd. 15 Monaten so noch nicht habe vorstellen können: Angesichts all der Veränderungen gelte es, Rahmenbedingungen für die Zukunft zu etablieren und “No-Regrets” zu identifizieren, damit die größte der zahlreichen, aktuellen Herausforderungen bewältigt werden könne: aktuell besonders hohe Unsicherheit in den Rahmenbedingungen und langfristige Investitionsentscheidungen zusammenzubringen- und das, ohne den Markt preiszugeben.
Nach diesem Eingangsstatement standen zunächst die „Hausherren“, genauer der Wandel des Frankfurter Flughafens zum Airport der Zukunft, auf der Tagesordnung. Felix Kreutel, Bereichsleiter Immobilien & Energie der Fraport AG, zeigte auf, was die Energiewende konkret für Flughafen und Flugverkehr bedeutet.
Transition-Journey von RWE
Im Anschluss gab RWE-Finanzchef Dr. Michael Müller einen Überblick über die Transition-Journey bei RWE. Dabei machte er deutlich, dass RWE im schwierigen vergangenen Jahr immer für unsere Kunden handlungsfähig gewesen sei. „Wir helfen zudem, wo es – wie zum Beispiel bei LNG oder der Braunkohle – kurzfristig nötig wird und treiben den langfristigen Strukturwandel trotzdem aktiv voran.“ Anhand einiger Beispiele wie der Con Edison-Übernahme in den USA oder der neuen Wasserstoff-/Ammoniak-Pläne für Europa machte Müller deutlich, dass RWE bei der „Growing Green“-Strategie noch mal kräftig Tempo aufgenommen hat. Der Konzern-CFO: „Wir helfen der Industrie bei der Dekarbonisierung – und zwar über Deutschland und Europa hinaus.“
Energy Talks machten Namen alle Ehre
In der anschließenden Diskussion debattierte Müller mit seinem Publikum unter anderem die Frage, welche Auswirkungen das aktuelle Umfeld auf die Industrie haben werde. So war sich die Runde einig, dass man infolge des Ukraine-Krieges insgesamt ein perspektivisch höheres Gas- und damit auch Strompreis-Niveau erleben werde, das die energieintensive Industrie vor zusätzliche Anpassungsherausforderungen stellen wird. Mit der lebhaften Aussprache machten die Energy Talks ihrem Namen alle Ehre und zeigten erneut auf, dass sich häufig die besten Ergebnisse aus der Diskussion, aus dem gemeinsamen Austausch ergeben. Zum Abschluss des ersten Tages wartete auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur ein BBQ, sondern eine spannende Führung durch das neue Terminal G des Frankfurter Airports.
Marktanalyse eröffnete zweiten Tag
Moderatorin Conny Czymoch stimmte ihr Publikum gleich zu Beginn des zweiten Tages auf ein volles Programm ein. Zunächst stand eine große Marktanalyse samt Rück- und Ausblick an, die Dr. Tobias Zimmermann, Strategic Market Analysis bei RWEST, übernahm. Einer der Schwerpunkte des Vortrags war die Analyse der Gaskrise und daraus abgeleitete Alternativen für die Energieversorgung in Deutschland. Im Anschluss folgte eine lebhafte Q&A mit den teilnehmenden.
Auf diesen Ausführungen konnte RWEST-CFO Gunhild Grieve perfekt aufbauen. Grieve zeigte nicht nur auf, welche Auswirkungen die volatile Marktphase vom zweiten Quartal 2022 an auf RWEST als Handelshaus hatte. Die RWE-Managerin präsentierte darüber hinaus ihre Sicht auf Regulierungsthemen wie Gas- und Strom-Preisbremse und erläuterte, wie sich das Marktdesign aus ihrer Sicht verändern wird. Gunhild Grieve mahnte: „Wir müssen aufpassen, dass bei den ganzen Regulierungsmaßnahmen nicht die Liquidität an den Terminmärkten verloren geht.“ Einen breiten Raum in der folgenden Q&A-Runde nahmen die Märkte von morgen für grünen Wasserstoff, Voluntary Carbon Credits oder auch industrielle Power-to-Heat ein.
Inflation Reduction Act und Offshore
Nach der Kaffeepause war ein „Blick von außen“ ein besonderes Highlight der Veranstaltung. Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik des Freiburger Öko-Instituts, legte dar, welche Bedeutung der amerikanische Inflation Reduction Act (IRA) für Deutschland und Europa hat und mit welchen Mitteln Deutschland und Europa reagieren könnten. Zum Abschluss ging der Blick noch einmal in die Zukunft. Der Direktor Offshore Development Deutschland, Till Schwarzlose, bei der RWE Offshore Wind GmbH erläuterte, was beim anstehenden Offshore-Ausbau zu beachten ist – und wie sein Publikum davon profitieren kann. Nach einem Mittagessen starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Energy Talks dann mit viel neuem Wissen im Gepäck ihre ganz eigene Journey.